Ach, wie ich den Juni hinterher vermisse! Es war einfach nur schön, was sich mir auf der Wildblumenwiese bot. Den ganzen Tag hätte ich sitzen und beobachten, mich an den wunderschönen, satten Farben der Blumen und am Summen der Insekten erfreuen können! Meine im letzten Jahr angelegte Blumenwiese hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt, wenn auch nicht alles so gekommen ist, wie ich gedacht hatte.
Ziel war es, mit einer hochwertigen Universal-Wildblumenmischung eine ökologisch wertvolle und optisch ansprechende Blumenwiese auf nährstoff- und kalkarmem Sand anzulegen. Die Universal-Saatmischung, für die ich mich entschieden habe, ist die „Wildblumenwiese sonniger Standort“ von Syringa, weil sie laut Kennzeichnung garantiert aus heimischen Wildblumensamen besteht. Angebaut werden die Wildblumen von Syringa selbst, daher denke ich, dass die Angaben und die Qualität stimmen.
Die Saatmischung ist mit 30 ausdauernden, 7 einjährigen und 3 Gräserarten so zusammengesetzt, dass sie ein breites Spektrum an Standortfaktoren abzudecken vermag. Voraussetzung ist lediglich eine sonnige Lage. Sehr feuchte oder allzu trockene Böden eignen sich jedoch nicht.
„Entsprechend dem Untergrund werden sich die passenden Arten entwickeln. Andere verschwinden dafür.“, schreibt Syringa. Auf diese Entwicklung war ich sehr gespannt.
Leider hatte ich zu wenig Saatgut für die von mir bereits vorbereitete Fläche bestellt, so dass ich nur einen Teil besäen konnte. Glücklicherweise konnte ich dadurch aber den anderen unbesäten Teil als Referenzfläche heranziehen, wodurch ich gut einschätzen kann, welche Arten tatsächlich in der Saatmischung vorhanden waren und welche sich stattdessen im Samenpool des Bodens befanden.
Laut Kennzeichnung gar nicht enthalten, aber dennoch mit dem Saatgut eingeschlichen (und gut entwickelt) haben sich Kartäusernelke, Hornklee und Wundklee. Diese drei Arten stellen in meinem Fall eine Bereicherung dar, weil zu viele andere Arten der Mischung mit den Bedingungen vor Ort nicht zurechtkamen und verschwunden sind. Sie werden zudem von unterschiedlichen Insekten angeflogen und dürfen deshalb gerne bleiben.
Färberkamille, Wiesenglockenblume und Kornrade aus der Saatmischung prägten zusammen mit der Kartäusernelke das Blumenbild in diesem Juni. Kleiner Wiesenknopf, Taubenkropfleimkraut, Wilde Möhre und Schafgarbe waren sowieso vorhanden und erobern sich nach der Neuanlage ihren Platz zurück. Tausende kleine Nachtkerzen und zahlreiche Königskerzen, die ebenfalls dem Samenvorrat im Boden entstammen, konkurrieren untereinander um die wenigen Nährstoffe.
Aber ist diese Blumenwiese nun auch eine Bereicherung für die Tierwelt? Die ökologische Wertigkeit erkennt man an den Bewohnern und die tummeln sich hier zahlreich! Auf den Blüten sitzen Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Käfer. Unter dem Blütendach melken die Ameisen ihre Blattläuse und schützen sie vor den Zugriffen der Marienkäfer. Auch andere Räuber, wie Kleinlibellen und Spinnen, lauern zwischen den Stängeln und Blättern auf ihre Beute. Eine faszinierende Welt im Kleinen und ganz sicher ein Gewinn für die Natur!
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