Im Juli und im August waren wir jeweils für eine Woche in unserem Häuschen in Brandenburg. Jetzt, wo der fischfreie Teich mit Wasser befüllt ist, erhoffte ich mir natürlich überragende Amphibien-Beobachtungen in der Annahme, in dieser trockenen Sandbüchse würden sich sämtliche Frösche, Kröten und Unken auf dieses neue, kleine Feuchtbiotop stürzen. Aber ganz so war es dann leider nicht. Insgeheim hatte ich mich vor allem auf Kreuzkröten gefreut. Von denen gab es aber seit der Beobachtung im Juni keine Spur mehr. Dafür kamen andere Amphibien vorbei. Einige sind sogar geblieben. Und im Garten gab es sogar eine „Invasion“ der üblichen Verdächtigen.
Die folgenden Arten können wir im Rahmen unserer Lebensraum-Kontrolle für Juli und August festhalten:
- 3 Wasserfrösche
- 2 Erdkröten
- Mind. 10 Knoblauchkröten
Die drei Wasserfrösche haben bereits kurz nach dem Befüllen den Teich bezogen. Im Juli waren sie noch sehr klein, bis Ende August sind sie jedoch kräftig gewachsen. Wie es scheint, können sie auch mit diesem unbewachsenen, deckungsarmen Biotop Vorlieb nehmen, denn bis jetzt sind alle drei Frösche geblieben. (Um welche Art oder Hybriden es sich bei den Dreien genau handelt, kann ich leider nicht sagen. Entweder Teich- oder Kleiner Wasserfrosch.)
Noch vor den Fröschen fand sich jedoch auch eine dicke Erdkröte ein. Bei großer Hitze kam sie mehrere Nächte in Folge aus ihrer Deckung, um sich im Teich ein erfrischendes Bad zu gönnen. Schließlich verbrachte sie auch noch einen ganzen Vormittag in praller Sonne im Teich, bevor sie sich verabschiedete. Ob ihr die Störungen durch uns zu viel wurden? Ich hoffe nicht.
Eine zweite, noch sehr kleine Erdkröte begegnete uns bei einem nächtlichen Rundgang.
Bei besagtem Rundgang, der spät abends nach einem kräftigen Regenguss stattfand, zählten wir neben der jungen Erdkröte zu unserer Überraschung auch die mindestens 10 Knoblauchkröten. Mit einer so großen Anzahl hätten wir wirklich nicht gerechnet. Es ist möglich, dass diese Menge durch eine ziemlich lange, staubtrockene Phase zustande kam. Der erste, ergiebige Regen seit Wochen mobilisierte wahrscheinlich alle hungrigen Knoblauchkröten gleichzeitig, ihre Verstecke zu verlassen. Zwei Tage später, nach einem weiteren, starken Gewitterguss zählten wir jedenfalls nicht mal die Hälfte der Knoblauchkröten.
Leider gab es jetzt seit zwei Monaten keine einzige Ringelnatter, keine Waldeidechse und keine anderen Froscharten. Immerhin in der Nähe unseres Grundstückes konnte mein Mann eine Blindschleiche fotografieren, aber die zählt natürlich nicht in unserer Naturgarten-Lebensraum-Kontrolle. Hoffentlich kommt sie bald auch zu uns!
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Georg (Samstag, 29 Oktober 2016 11:31)
Sehr schöner Bericht! Es freut mich, wie viel Sorge du dir um die heimischen Amphibien machst. Ich finde es auch sehr spannend, Kröten zu beobachten, wenn man die Chance dazu hat. Bei unseren Moorwaldwanderungen kommst du aus dem Quaken teilweise nicht mehr raus :)
Mach weiter so!
LG Georg