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12 PFLANZEN FÜR EINEN NATURGARTEN, IN DEM ES ZWITSCHERT UND SUMMT

Wer einen konventionellen Garten in einen tierfreundlichen Naturgarten umwandeln möchte, hat im wahrsten Sinne des Wortes die Qual der Wahl.

 

Es gibt unzählige Pflanzenarten in Gärtnereien und Onlineshops, aber welche von ihnen locken nun tatsächlich Schmetterlinge, Bienen und Vögel in den Garten? Am besten das ganze Jahr hindurch? Welche helfen wirklich gegen den Rückgang der Singvögel und gegen das Bienen- bzw. Insektensterben?

 

Als Antwort auf diese Fragen habe ich eine Übersicht mit Pflanzen zusammengestellt, die es Anfängern und Umgestaltern leichter macht, von Anfang an einen lebendigen, summenden und zwitschernden Naturgarten zu gestalten.

Muscari mit Bombylius
Traubenhyazinthe mit Wollschweber

1. Frühblüher

Die Frühblüher leiten nicht nur den Frühling ein, sie geben den Startschuss für die lang ersehnte, neue Gartensaison! Wer keine Winterlinge, Märzenbecher, Schneeglöckchen, Krokusse oder Traubenhyazinthen hat, der verpasst eine der schönsten und aufregendsten Zeiten in seinem Garten.

 

Denn wenn man nach dem tristen Winter regelrecht ausgehungert ist nach neuen Gartenerlebnissen wie die Hummeln nach frischem Nektar, dann ist diese Zeit wie Balsam für die Seele. Es tut einfach gut zuzusehen, wie das Summen und Brummen endlich beginnt und die Bienen (und Wollschweber) bei jedem warmen Sonnenstrahl von Blüte zu Blüte fliegen.

 

Winterlinge*         Märzenbecher*         Schneeglöckchen*         Krokusse*         Traubenhyazinthen*

Obstbaum in voller Blüte
Obstbäume blühen überreich.

2. Obstbäume und -sträucher

Ein Naturgarten muss einen Nutzgarten nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil, beide Gartenformen können unter bestimmten Bedingungen hervorragend miteinander kombiniert werden. Obstbäume und -sträucher sind dabei das perfekte Bindeglied zwischen Natur- und Nutzgarten und halten für Mensch und Tier besonders reichhaltige Genüsse parat.


Angefangen bei der üppigen Obstbaumblüte im Frühjahr, die für Honig- und Wildbienen überaus ertragreich ist, über die Insektenfülle im Sommer bis hin zu den süßen, nicht abgeernteten Früchten, die bis in den Winter hinein ein bei Vögeln und Säugetieren heiß begehrtes Futter bieten.


Idealerweise können mit Obststräuchern wie Himbeeren und Johannisbeeren auch halbschattige Ecken ertragreich genutzt werden. Und Obstbäume gibt es dank wuchsschwacher Veredelungen heutzutage auch für jeden Minigarten.

 

Beerensträucher*               Obstgehölze*

Ramblerrosen "Veilchenblau" (vorne) und "Paul's Himalayan Musk" (hinten)
Ramblerrosen "Veilchenblau" (vorne) und "Paul's Himalayan Musk" (hinten)

3. Ramblerrosen

Ramblerrosen sind keine einheimischen Wildrosen, sie sind Züchtungen aus verschiedenen, stark wachsenden Rosenarten. Warum sind sie trotzdem so empfehlenswert für den Naturgarten?

 

Rosen sind Insektenmagneten! Blattläuse, Falter, Käfer und Fliegen werden von ihnen magisch angezogen. Je größer und dichter eine Rose, um so mehr Insekten leben auf und von ihr.

 

Mit den Insekten kommen schließlich die Räuber, wie Spinnen und Vögel, die zwischen den stacheligen Zweigen nach Nahrung suchen.

 

Unsere Singvögel haben während der Brutsaison einen riesigen Bedarf an proteinreichem Insektenfutter. Man kann im Frühling und Sommer sehr schön die Meisen beobachten, wo sie zur Futtersuche hinfliegen. In unserem Garten steuern sie häufig die Ramblerrosen (Veilchenblau* und Paul's Himalayan Musk*) an, die die abgestorbene Tanne erklimmen, und suchen die Blattunterseiten nach Raupen und Blattläusen ab.

 

Ab dem Herbst stehen außerdem die zahlreichen, kleinen Hagebutten auf dem Speisezettel von Drossel und Co.

Vögel finden in den Riesenrosen aber nicht nur Futter. Das dichte Blattwerk und die stacheligen Zweige bieten auch sichere Nistplätze, die kein Marder, Waschbär und keine Katze oder Krähe plündern wird. Deshalb sind bestachelte Ramblerrosen, auch wenn sie einen beim gelegentlichen Rückschnitt in den Wahnsinn treiben, für den Naturgarten die bessere Wahl.

 

Veilchenblau (Pflanze im Topf oder wurzelnackt)*

 

Paul's Himalayan Musk (Pflanze im Topf oder wurzelnackt)*

Kleiner Feuerfalter und Brauner Waldvogel am Sand-Thymian
Kleiner Feuerfalter und Brauner Waldvogel am Sand-Thymian

4. Sand- Thymian

Wie viele andere Arten aus der Gattung der Thymiane ist auch der Sand-Thymian eine hervorragende Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge. Er ist die perfekte Pflanze für alle Naturgärtner, die sich mit sandigem, saurem Boden herumschlagen müssen, auf dem sonst nicht viel Ansehnliches wächst. Ob an einer kargen Stelle in der Blumenwiese, in Pflasterfugen, Trockenmauern oder am Rande eines Schotterweges – er wertet mit seinen rosa-violetten Blüten gerade die schwierigen, trockenen Gartenecken auf.

 

Und einmal im Garten etabliert, breitet er sich schnell genau da aus, wo der grüne Daumen auch mal versagt. Lange Trockenheiten im Hochsommer übersteht er unbeschadet, wenn er tief genug wurzeln kann. Dazu verwöhnt er einen mit seiner langen Blütezeit.

 

In dichten Thymianmatten findet sich zudem eine große Anzahl der verschiedensten Insekten- und Spinnenarten, worüber sich wiederum viele Vögel freuen.

 

Sand-Thymian (Saatgut)*

Eine der Schwalbenschwanzraupen an Wilder Möhre in unserem Garten
Eine der Schwalbenschwanzraupen an Wilder Möhre in unserem Garten

5. Wilde Möhre

Die wilde Möhre ist eine Pflanzenart, die wohl in keinem gepflegten Garten vorkommt. Im Rasen kann sie wegen des häufigen Schnitts nicht gedeihen und in den Beeten wird sie als Unkraut entfernt. Dabei ist sie eine wichtige Nahrungspflanze für unseren wohl schönsten Schmetterling, den Schwalbenschwanz.

 

Diese Art leidet sehr stark unter der Industrialisierung der Landwirtschaft und der Landschaft. Denn mit dem flächendeckenden Einsatz von Monokulturen und Unkrautvernichtungsmitteln verschwinden die Futterpflanzen für diesen Schmetterling.

 

In unserem eigenen Garten gehört die Wilde Möhre deshalb zu den besonders geschützten Arten. Und der Erfolg spricht für sich: Von 1 Schwalbenschwanzraupe außerhalb unseres Gartens in 2014 zu 9! Schwalbenschwanzraupen innerhalb unseres Gartens in 2018! Das haben wir nur der Wilden Möhre zu verdanken!

 

Wilde Möhre (Saatgut)*


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Nachtkerze
Nachtkerze

6. Nachtkerze

Die Nachtkerze ist der Star der Dämmerung. Wenn die anderen Blumen ihre Blüten schließen und die Bienen sich in ihren Stock zurückgezogen haben, ploppen überall im Garten leuchtend gelbe Blüten auf. Kurz darauf beginnt es wieder zu summen, aber dieses Mal sind es die Nachtfalter, die um die Blumen schwirren. Gezielt fliegen sie von einer Nachtkerze zur nächsten und saugen den Nektar mit ihren langen Rüsseln auf. Sie zu beobachten ist ein herrlicher Ausklang für einen lauen Sommerabend.


Lässt man die Nachtkerzen auch noch bis in die kalte Jahreszeit hinein stehen, erfreuen sich sogar die Meisen an ihr, die in den mit Samen reich gefüllten Kelchen ein hochwertiges Winterfutter finden.

 

Nachtkerze (Saatgut)*

Wilde Karde (© Wikipedia)
Wilde Karde (© Wikipedia)

7. Wilde Karde

Auch wenn die Wilde Karde reichlich mit Stacheln besetzt ist, gehört sie nicht zu den Disteln, sondern zu den Kardengewächsen. Dennoch hat sie außer den Stacheln zwei weitere Dinge mit den Disteln gemeinsam.

 

Erstens: Bienen und Schmetterlinge lieben sie wegen des reichen Nektarangebotes.

 

Zweitens: An ihr lassen sich im Winter hervorragend Distelfinken/Stieglitze beim Samen fressen beobachten.

 

Diese herrlich bunten Vögel gehen seltener an die üblichen Vogelfütterungen. Wenn man Stieglitze beobachten und ihnen etwas Gutes tun will, lohnt es sich also immer, ein paar Wilde Karden im Naturgarten zu haben. Dabei haben sie gegenüber Kratzdisteln den großen Vorteil, dass sie sich viel weniger stark vermehren und gut unter Kontrolle halten lassen.

 

Wilde Karde (Saatgut)*

 

Große Brennnessel (© Wikipedia)
Große Brennnessel (© Wikipedia)

8. Brennnessel

Brennnesseln sind so wertvoll für den Naturgarten, dass sie wirklich in keinem einzigen fehlen dürfen! Will man viele Schmetterlinge sehen, muss man nur Erbarmen mit diesen Pflanzen haben, die tapfer immer wieder versuchen, den Garten zu übernehmen.

 

Auch wenn sie nicht als Zierpflanzen taugen, irgendwo findet sich bestimmt ein verstecktes Plätzchen, wo man die Brennnesseln auch einfach mal wachsen lassen kann. Hinterm Schuppen, am Komposthaufen, in der hintersten Gartenecke, in die nie einer geht…


Dann können sich, je nach Standort, die Raupen von Admiral, Landkärtchen, Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs über die Brennnesseln hermachen und sie kahl fressen. Und nach dem Schlupf erfreut man sich dann an den vielen schönen Schmetterlingen in der eigenen Blumenwiese.

Daneben bieten die Brennnesseln dem Gärtner noch viele weitere Vorteile. Werden sie nicht von Raupen abgefressen, lässt sich aus ihnen Brennnesselsud zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen herstellen, sowie Brennnesseljauche als hervorragenden Flüssigdünger für stickstoffhungrige Kulturen im Nutzgartenteil.

 

Brennnessel (Saatgut)*

Schachbrettfalter an Flockenblume
Schachbrettfalter an Flockenblume

9. Flockenblumen

Keine Wildblumenwiese ohne Flockenblumen! Wozu auch? Flockenblumen sind schön und werden wegen ihres hohen Nektargehalts sehr gerne von Wildbienen, Schmetterlingen aber auch anderen Insekten angeflogen.

 

Flockenblumen sind außerordentlich variabel und hybridisieren auch in der Natur sehr stark untereinander. Dadurch können sie die unterschiedlichsten Blumenwiesentypen besiedeln. Es gibt so viele verschiedene Flockenblumenarten und natürliche Hybriden, dass es für nahezu jeden Standort eine passende gibt.

 

Wiesen-Flockenblumen (Saatgut)*

Efeu als Pollen- und Nektarquelle
Blühender Efeu (Hedera helix) mit zahlreichen Blütenbesuchern

10. Efeu

Der Gemeine Efeu (Hedera helix) ist ein echter Spätzünder. Er braucht nicht nur viele Jahre, bis er überhaupt das erste Mal blüht. Wenn es dann endlich so weit ist, lässt er sich mit dem Blühen auch noch bis zum September/Oktober Zeit.

Genau das macht ihn aber auch so besonders, denn im blütenarmen Herbst ist er für Bienen, Wespen, Schwebfliegen und Schmetterlinge eine sehr wichtige Nektar- und Pollenquelle.

Seine bei vielen Vögeln beliebten Früchte reifen sogar erst im späten Winter, wenn die Früchte aller anderen Sträucher und Bäume längst aufgefressen sind und die Landschaft nicht mehr viel Fressbares hergibt. Das macht ihn für Drosseln und Co. zu einer unverzichtbaren Nahrungsquelle.

 

Darüber hinaus ist er im Garten vielseitig einsetzbar. Ob als Kletterpflanze zur vertikalen Begrünung oder als Sichtschutz, Bodendecker, Hängepflanze oder einfach als anspruchslose Schattenpflanze in schwierigen Gartenecken.

Zwar darf man ihm nicht alles durchgehen lassen, denn er macht sich gerne breiter, als manch anderer Pflanze gut tut, aber er vergrößert mit seinem dichten Blattwerk die Oberfläche des Gartens und bietet vielen Vögeln geschützte Nistmöglichkeiten.

 

Efeu (Pflanze im Topf)*

Haselstrauch im Garten
Haselstrauch im Garten

11. Hasel

Der Hasel ist (sofern man nicht allergisch auf seine Pollen reagiert) ein ideales Gehölz für den Naturgarten. Weil er sehr Rückschnitt verträglich ist, findet sich meist auch in kleineren Reihenhausgärten ein Platz für ihn. Es gibt viele Insektenarten, darunter einige spezialisierte, die vom Hasel leben.

Aber seinen ökologischen Wert erhält er vor allem durch seine energiereichen Früchte. Diese werden von Mäusen, Haselmäusen, Eichhörnchen, Eichelhähern, Kleibern und Spechten im Herbst und Winter sehr gerne gefressen.

 

Hasel (Pflanze im Topf)*

Vogelbeere
Vogelbeere

12. Vogelbeere

Vogelbeeren tragen ihren Namen wahrlich zurecht, denn unter unseren einheimischen Vögeln sind sie ausgesprochen heiß begehrt. Ganze 63 Vogelarten wurden bereits beim Verspeisen der Beeren ähnlichen Apfelfrüchte beobachtet. In den Wintermonaten kommen sogar ganze Schwärme aus dem hohen Norden zu uns, um sich über sie her zu machen. Mit viel Glück kann man dann in seinem Garten eine Schar der wunderschönen Seidenschwänze oder Rotdrosseln beobachten, wie sie den ganzen Baum ratzekahl leer fressen.
Vogelbeeren werden außerdem von vielen Säugetieren sehr geschätzt. Verschiedene Mäusearten, aber auch Siebenschläfer, legen aus ihnen Vorräte für den Winter an. Und der Igel frisst sich noch vor dem Winterschlaf aus den herab gefallenen Früchten eine dicke Speckschicht an.

 

Vogelbeere/Eberesche (Pflanze im Topf)*

 


Hier gibt es noch mehr über wertvolle Pflanzen im Naturgarten zu lesen:


Lasst euch von mir auf dem Laufenden halten:


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Kommentare: 11
  • #1

    Susanne Nasfi (Sonntag, 05 April 2020 08:59)

    Hallo,
    wir möchten den Vorgarten naturnah umgestalten und diese 12 Pflanzen sind schon wertvolle Tipps, zudem auch super beschrieben wird, welche Vögel und Insekten diese Pflanzen lieben!! :)) Einfach toll! Schon mal ganz lieben Dank dafür!!

    Susanne Nasfi

  • #2

    Mareike (Sonntag, 05 April 2020 10:15)

    Hallo Susanne,
    es freut mich, dass die Tipps euch weiterhelfen :-) In diesem Wildbienen-Artikel

    https://www.naturgarten-anlegen.de/2020/03/12/wildbienen-im-garten-ihre-nahrungspflanzen-und-nisthilfen/

    findet ihr vielleicht noch mehr Tipps für schöne und nützliche Pflanzen (die nicht nur von Wildbienen geliebt werden ;-).
    Ich wünsch euch viel Erfolg bei der Umgestaltung eures Vorgartens!
    LG Mareike

  • #3

    Andreas L. (Montag, 11 Juli 2022 09:56)

    Hallo Mareike,
    ich habe einige Pflasterfugen in denen sich Löwenzahn und Co Recht wohlfühlen, daran möchte ich etwas ändern. Nun habe ich mir so gedacht ob es sinnvoll wäre Sand-Thymian dort einzusaen? Ich vermute doch wohl wenn der dort wächst lässt sich alles andere weitestgehend zurückdrängen?
    Hast Du Ideen wie genau ich dabei vorgehen sollte? Und wann genau?

  • #4

    Mareike (Montag, 11 Juli 2022 12:45)

    Hallo Andreas,
    auf jeden Fall kannst du den Sand-Thymian für die Fugen verwenden! Für die Einsaat eignen sich Frühling und Herbst am besten. Die ersten zwei Jahre musst du ihm aber die Konkurrenzkräuter und Gräser noch vom Hals halten, bis er sich richtig etabliert hat.
    LG Mareike

  • #5

    Andreas L. (Montag, 11 Juli 2022 13:31)

    Hallo,
    super dann werde ich demnächst Mal in Angriff nehmen.
    Kannst Du wohl einschätzen mit wieviel Samenkörner ich pro laufenden Meter Fuge rechnen sollte? Es ist eine längerer Weg im Garten, der Anbieter unter dem Link bietet ja auch 10000-Korn-Packungen an.

  • #6

    Mareike (Montag, 11 Juli 2022 14:57)

    Das kann ich von hier aus schlecht einschätzen. Aber die Samen vom Sand-Thymian sind sehr fein und lassen sich deshalb schwer gleichmäßig verteilen. Eine größere Menge kann deshalb auf einem längeren Gartenweg nicht schaden.
    LG Mareike

  • #7

    Andreas L. (Sonntag, 31 Juli 2022 21:47)

    Hallo Mareike,
    ich möchte das Thema Thymian für Plasterfugen nochmals aufgreifen:
    der Sand-Thymian wird angeblich bis zu 10cm hoch, für Plasterfugen ist das ja eigentlich schon etwas zu hoch, Thymus praecox wird dagegen nur bis zu 5cm hoch. Sandigen Boden habe ich hier sowieso nicht, werde sowieso feinen Kies in die Fugen einstreuen um Staunässe zu vermeiden.
    Was ich fragen will: bietet speziell der Sand-Thymian Insekten ein besonders reichhaltiges Nahrungsangebot oder ist es diesbezüglich eigentlich egal welche Thymian-Art ich wähle? Ist Thymus praecox vielleicht die schlechtere Wahl?

  • #8

    Mareike (Dienstag, 02 August 2022 10:39)

    Hallo Andreas,
    für den Sand-Thymian sind Pflasterfugen nur eine von vielen Möglichkeiten. Wenn er ab und zu gemäht wird, bleibt er außerdem kleiner. Für diese Auflistung hatte ich ihn aber gewählt, weil er so unglaublich zäh ist und auf trockenen Standorten noch wächst und reich blüht, wo viele andere Pflanzen schon absterben.
    Du kannst aber natürlich auch Thymus praecox für deine Pflasterfugen verwenden, denn grundsätzlich sind alle Thymiane gut als Insektenpflanzen geeignet. Du kannst für deinen Boden die passende Thymianart wählen, das wäre dann wahrscheinlich T. praecox, weil er gut auf basischen, schweren Böden wächst.
    LG Mareike

  • #9

    Andreas L. (Sonntag, 05 März 2023 20:21)

    Hallo Mareike,
    Gestern habe ich Brennessel gepflanzt.
    Mähst Du diese während des Sommers mit ab wenn Du Deine Wiese mähst? Lässt sich damit vielleicht die generative Vermehrung eindämmen? oder wird damit womöglich die vegetative Vermehrung gefördert?

  • #10

    Mareike (Montag, 06 März 2023 09:17)

    Hallo Andreas,
    schön dass du Brennnesseln pflanzt! Ich habe vor etlichen Jahren mal die Sorte Urimed in Beete gepflanzt. Sie war ein echter Schmetterlingsmagnet, die Pflanzen waren übervoll mit Raupen vom Kleinen Fuchs. Leider scheint es die Sorte nicht mehr zu geben. Im Moment wächst die Brennnessel bei mir nicht in den Blumenwiesen sondern ein Stück abseits. Ich schneide sie normalerweise nicht runter. Wenn ich mal was ernte für Brennnesselsud, dann kontrolliere ich vorher auf Raupen oder Gelege.
    Du kannst die generative Vermehrung durch das Schneiden vor der Samenreife eindämmen. Vegetativ breitet sie sich aus, sofern der Standort stimmt (stickstoffreicher Boden). Wenn nicht, hält sich ihre Ausbreitung sehr in Grenzen.
    LG Mareike

  • #11

    Heinz Dawitz (Donnerstag, 06 April 2023 13:54)

    Liebe Mareike,
    wir sind grade im Prozess, unseren Garten umzugestalten und im wesentlichen mit einheimischen Pflanzen zu gestalten. (Inklusive der Brennesel irgendwo "hinten":))Dies hat ja dann auch den Effekt, dass die einheimischen Insekten ein "passenderes Angebot" bekommen. Nun habe wir einen "guten Mutterboden", der für einheimische Pflanzen in der Regel "zu fett" ist. Man hat uns empfohlen, auf den Boden Kies 0-22mm Körnung in einer 10 cm dicken Schicht aufzubringen und darein zu pflanzen. Der Effekt wäre, dass die Pflanzenwurzeln tiefer gründen und so auch besser vor Trockenheit geschützt wären. Mit der Zeit würde sich auch Kies und Erde vermischen und damit wäre der Boden auch besser für die einheimische Pflanzenwelt geeignet... Ich bin da erst einmal skeptisch, weil ich ungern eine Kiesfläche im Garten hätte, und auch nicht glaube, dass der Vermischungsprozess schnell geht. Das die Wurzen tiefer gründen. dass kann ich mir allerdings schon vorstellen.
    Was hältst Du grundsätzlich von dem Einsatz von Kies, wie oben beschrieben?
    Ist es auch möglich/sinnvoll, den Boden mit Sand zu vermischen, um damit einen etwas kargeren Boden zu bekommen?
    Herzliche Grüße vom Niederrhein
    Heinz Dawitz
    heinz.dawitz@gmail.com